Ich habe es gar nicht mitbekommen, irgendwann in der Nacht ist Michel zu uns in Bett gekommen. Als ich aufwache ist es ganz ruhig im Bus. Miriam liegt eingequetscht zwischen Wand und Michel, ich hingegen hatte zumindest in diesem Moment relativ viel Platz. Ich liege noch ein paar Minuten im Bett und entscheide mich dann langsam aufzustehen. Ich ziehe mich an, schnappe mir Geld und gehe zum Brötchen holen in die Bäckerei. Dort erwartet mich bereits eine lange Schlange ich die ich mich einreihe. Die Zeit vertreibe ich mir mit Musik, etwas was ich im Urlaub viel zu wenig getan habe. Als ich alle Brötchen bezahlt habe schlendere ich zurück zum Bus, wo die Kinder und Miriam immer noch schlafen. Ich setze mich in die Sonne und genieße die morgendliche Ruhe. Etwas später streckt Michel und Miriam ihren Kopf aus der Schiebetüre, Merle und Mattes schlafen immer noch. Dabei geht es bereits auf 9 Uhr zu.
Nach dem Frühstück beginnen wir mit dem packen der sieben Sachen. Heute ist Samstag und damit großer Abreisetag auf dem Camping Platz, das haben wir leider nicht bedacht. Neben abspülen, Duschen, Toilette entleeren, Abwassertank leeren und das Auffüllen des Frischwasser muß der Nugget gepackt werden. In den letzten beiden Tagen hat die Ordentlichkeit im Bus leider schwer nachgelassen, so dass wir aller Hand zu tun haben. Bis wir soweit sind, hat sich beim CheckOut eine große Schlange gebildet und wir kommen erst gegen 12:30 Uhr los. Wir schaffen auch nur wenige Kilometer und kehren dann in einer Fischräucherei am Hafen von Böda Hamn ein. Eigentlich wollten wir Fisch kaufen und mitnehmen, allerdings haben alle hunger und wir bestellen zwei Portionen Fish and Chips und eine Portion Pommes. Im Sonnenschein essen wir auf der Terrasse des Restaurants, es ist richtig lecker!
Im Anschluss schauen wir uns noch die wenigen Fischerboote und Yachten im Hafen an, ehe wir uns weiter Richtung Süden nach Kalmar aufmachen. Der Himmel zieht zu und unterwegs fallen immer wieder Regentropfen vom Himmel. Ich bin etwas überrascht, war doch eigentlich nur Wolken vorhergesagt und kein Regen. In Kalmar angekommen nieselt es beständig. Wir gehen in einem großen Supermarkt einkaufen und besorgen das passende Motoröl in einer Tankstelle. Einen ganze Liter Öl hat unser Motor im laufe der letzten 18.000 KM geschluckt. Seit ich den geringen ÖL-Stand festgestellt habe, bin ich immer etwas beunruhigt durch die gegen Gefahren. Allerdings fahren wir in Schweden selten schneller wie 100km/h und haben einen durchschnittlichen Verbrauch von 8,2 Liter/100KM.
Unschlüssig stehen wir auf dem Parkplatz. Mein großer Wunsch war eine Überfahrt nach Gotland. Allerdings wäre der Aufenthalt dann auf 3 Tage beschränkt, wenn wir unser Treffen mit Ulf und Yvonne am Vänern wahrnehmen wollen. Oder will verschieben Gotland und bewegen uns ins Glasreich Richtung Vänern. Wir entscheiden uns schweren Herzens für letztere Variante und brechen bei weiter fortsetzenden Regen Richtung Orrefors auf.


Der dortige Camping Platz ist uns aus unserem ersten Schweden Urlaub noch bestens in Erinnerung. Der See ist Schauplatz unserer damaligen einzigen Kanu-Tour in Schweden und der Ort an dem ich meinen einzigen Fisch gefangen habe. Er wird von Deutschen betrieben und abgesehen von der Nähe zur Straße ist der Platz einfach Perfekt: Einfach, nicht zu klein und nicht zu groß schön am See gelegen und von Bäumen gesäumt. Als wir ankommen hat es zwar aufgehört zu Regnen, aber der Himmel ist immer noch Wolkenverhangen. Es ist zwar immer noch warm, aber lange nicht so heiss wie in den vergangenen Tagen. Recht früh ziehen wir uns daher Pullover an. Die gesunkenen Temperaturen können die Kinder aber nicht von einem Bad im 24 Grad warmen See abhalten. Auch tummeln sich haufenweise Kinder, überwiegend aus Deutschland auf dem Platz, so das die Kinder viel Spaß haben und lange draussen Spielen.
Zum Abendessen treffen wir uns wieder alle zusammen am Bus und essen die restlichen Brötchen vom Morgen, sowie Wurst und Käse, teilweise die Reste die wir aus Deutschland mit gebracht haben. Es ist schon fast Dunkel als ich die Gute-Nacht-Geschichte lese und die Kinder müde ins Bett fallen.

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