Schöner Start in den Tag in Getnö Gard, spontane Flucht und Sonnetanken in Åhus bevor wir in Gyllebo einen Schlafplatz finden.

Und das Wetter wurde besser. Wie schon fast gewohnt, wurde ich sehr früh wach. Vom Himmel scheint die Sonne. Ich bleibe noch eine Weile liegen und schlafe auch wieder ein. Gegen 8 Uhr liegen zwei Kinder neben mir und wir albern bis 9 Uhr im Bett herum. Meine Aufforderung zu duschen folgt niemand, so gehe ich alleine. Allerdings gibt es nur 5 Duschen für den ganzen Platz (zumindest habe ich nicht mehr gefunden) und entsprechend sind die Wartezeiten. Beim dritten versuch erwische ich eine im Altbau, entsprechend sieht diese auch aus, aber okay.


Nach dem Duschen steht die Sonne schon deutlich höher und taucht den ganzen Platz in ein freundliches und helles Licht. Was gestern noch trostlos aussah ist in Wirklichkeit ein keines Paradies. Besonders der Nationalpark Åsnan mit seinen vielen Inseln und zerklüfteten Ufern ist ein Paradies auf dem Wasser. Mattes ist bereits wieder beim Angeln. Merle verschwindet ebenfall und leistet ihm Gesellschaft. Kurz darauf brechen sie das Angeln ab und erforschen das kleine Wäldchen mit den vielen Felsen. Ich sitze in der Sonne und lese die ersten Seiten in der Zeit, die ich noch am Freitag in Deutschland gekauft habe.

Die Kinder kommen wieder und wollen paddeln. Auch Mattes versichert glaubhaft, dass er dazu gewillt ist. In Vildmarkscamping war das noch anders, da mußten wir ihn dazu nötigen. Wir machen uns auf den Weg zur Rezeption, doch die hat leider von 12-14 Uhr Mittagszeit. Auf dem Weg dorthin hatten wir uns geeinigt, noch eine weitere Nacht auf dem Platz zu verbringen. Also kehren wir zurück zum Bus und gehen unseren Beschäftigungen von eben nach. Mattes trifft noch zufällig auf Jona, der früher bei den Pferden war und jetzt wieder bei den Möwen Klassenkamerad von Mattes wird.

Um 14 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zur Rezeption. Doch die Wolken werden wieder dick und grau und es ist wieder kein Fleck blauer Himmel zu erkennen. Der Wetterbericht der für den Mittag regen vorhergesagt hat sollte also recht behalten. Irgendwie habe ich darauf keinen Bock und spreche die Kinder darauf an. Die können mir trotz unserer Pläne für den Campingplatz nur zustimmen und wir kehren spontan um zum Bus und fahren zur Rezeption. Dort bekommen die Kinder ihr versprochenes Eis (Merle möchte dann doch keines), ich bezahle die Rechnung und wir fahren weiter Richtung Süden.

Dort, behauptet der Wetterbericht, soll es sonnig sein – er sollte recht behalten. Wir steuern auf Kristianstad zu und die Wolkendecke reißt auf. Schönwetterwolken gepaart mit ganz viel blauen Himmel erfreuen unser Herz. Auch die Temperaturen steigen Kontinuierlich auf über 20 Grad. Ungeduldig kommen wir nach Åhus, direkt dahinter beginnt ein langer Küstenstreifen aus schönsten Sandstrand. Nach wenigen Metern steuern wir die erste Bucht an und teilen mit nur wenigen anderen Familien ein Kilometer langen Sandstrand. Allerdings ist das Wasser Eisekalt. Mattes gibt sich zwar alle mühe, aber seine Schwester ist in diesen Gewässern einfach unschlagbar. Immer weiter treibt sie Mattes ins Wasser, bis dieser aufgibt und den Schutz des warmen Sandes sucht. Merle schwimmt noch kurz im Wasser ist dann alleine aber doch zu sehr gelangweilt. Wir verbringen noch ein paar Minuten am Strand und brechen dann auch auf. Es geht schon auf 18 Uhr zu und so eine Küstenregion ist nicht gerade bekannt für seine Vielzahl an Stellplätze.

Mit der Karte auf dem Schoß versuche ich uns durch die Südschwedischen Landschaften zu navigieren. Ein paar vielversprechenden Abfahrten sind dann doch trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit erkundet worden, allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Nach Kivik (wo wir irgendwann schon einmal auf dem Campingplatz waren, ich kann mich allerdings nicht erinnern wann) biegen wir dann doch Richtung Gyllebo. Den dortigen Badeplatz am See kennen wir noch von unserer Tour 2012. Wie damals empfängt uns auch dieser Platz mit viel Tumult. Viele Schweden aus den umliegenden Ortschaften nutzen das schöne Wetter für ein Picknick am See. Der Parkplatz ist mit vier Wohnmobilien und drei PKWs überfüllt. Wir haben alle drei einen Bärenhunger und schieben unseren Bus an der Seite auf eine kleine Grünfläche. Ich beginne so gleich mit der Zubereitung von Nudeln mit Pesto. Die Kinder nehmen das jammernd zur Kenntnis. Sie haben in den letzten Stunden mehrmals betont, welchen Heißhunger auf Pizza sie hätten. Gemeinsam essen wir draussen auf einer öffentlichen Picknick-Bank. Schon während dem Essen machen wir erste Begegnungen mit den heimischen Stechmücken. Zum Glück hält sich es aber in Grenzen und Mattes testet, wie er findet, erfolgreich sein neues Anti-Mückenarmband aus.
Zurück im Bus kümmere ich mich um den Abwasch. Kurz darauf haben die ersten Autos den Badesee verlassen und ich parke den Bus um, auf dem eigentlichen Parkplatz ist jetzt ein schönes Plätzchen frei geworden. Dort spielen die Kinder noch im Bus und ich schaue ihnen dabei schmunzelnd zu. Später lese ich noch wie gewohnt eine Geschichte. Während die Kinder einschlafen, schleiche ich noch auf ein Glas Wein zum See. Wir machen ungeplant sehr viel Strecke, immer auf der Flucht vor den Regenwolken und auf der Suche nach etwas Sonne.

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