Das Wetter zieht uns den Zahn, Wir fahren die Südkiste entlang und essen in Ystad zum Abschluss endlich Pizza.
Wir haben gut geschlafen und im Gegensatz zum Aufenthalt vor zwei Jahren sind nachts auch keine Jugendliche Partygänger am See gelandet. Ich backe für die Kinder elf Pfannenkuchen die restlos vernichtet werden. Ich begnüge mich mit meinem Schweden Spezial: eine Scheibe Brot geröstet in der Pfanne, eine Scheibe Schinken, eine Scheibe Käse und oben drauf ein Spiegelei (oder zwei). Das alles essen wir natürlich auf einer Bank direkt am See. Das Wetter wolkig aber mit viel Sonne.
Anschließend fahren wir weiter. Den Kindern habe ich etwas von einem Eis in Simrishamn erzählt, allerdings fahren wir erstmal in die entgegen gesetzte Richtung. In Tometilla gibt es einen Vergnüngspark mit Wasserwelt und vielen anderen Attraktionen. Als wir dort ankommen ist Mattes begeistert. Merle hingegen zieht eine Schnute, irgendwas passte ihr nicht. Allerdings war der Parkplatz auch erstaunlich leer und auch sonst machte es keine sooo tollen Eindruck. Mit dem versprechen, in diesem Sommer noch in einen anderen Vergnügungspark zu gehen brechen wir das Vorhaben ab und kehren um nach Simrishamn. Der Weg dorthin führt uns über viele kleine Hügel entlang von Kornfeldern und Kuhweiden. Die Hafenstadt Simrishamn hingegen ist viel kleiner als gedacht. Wir parken am Bahnhof auf kostenfreien Stellplätze und spazieren in die kleine Innenstadt. Unsere Suche nach einer Eisdiele wird allerdings wiedermal enttäuscht. Dafür finden wir ein kleines „Eko“ Cafe, als ein Bio-Cafe mit Gebäck aus eigener Herstellung. Dort kehren wir ein und trinken Cafè, Limonade und Kanelbullar. Auf dem Markt möchte Merle unbedingt schwedische Erdbeeren kosten, uns so wechselt für 25 Kronen eine Schaale schönster Erdbeeren den Besitzer und wandern direkt in zwei kleine gierige Münder.





Wir brauchen nicht so lange die Innenstadt von Simrishamn zu erkunden und kehren zurück zu unserem Auto. Wir fahren entlang der Küste, halten kurz an einem kleinen Hafen und fahren dann weiter am Meer entlang. Wir halten noch an zwei Parkbuchten und statten dem Meer einen Besuch ab. An einer Stelle gibt es sogar einen 25 m Pool mit beheizten Meerwasser. Hier hält es Mattes am längsten im Wasser aus, aber nach höchstens 10 Minuten steht er schlotternd neben mir und verlangt nach seinem Handtuch. Merle ist gefrustet und ich habe Respekt vor ihrem Durchhaltevermögen. Merle ist einfach abgehärtet und andere Temperaturen gewöhnt. Manchmal frage ich mich, ob Merle im Mittelmeer überhaupt baden kann. Vom Pool zum Strand ist es nur ein Steinwurf und wir verbringen noch eine schöne Zeit bei Beachball spielen in der Sonne. Ab und zu ziehen noch dicke Wolken vorbei, von weiterem Regen werden wir aber verschont.

Gegen 16 Uhr haben wir alle einen Riesen Hunger. Die Kinder wollen unbedingt Pizza und wir fahren weiter Richtung Ystad. Dort wird es doch wohl eine Pizzeria geben. Vor Ystad gibt es im Kiefernwäldchen viele Parkbuchten. Beim vorbeifahren schaue ich schon in jede Parkbucht hinein, auf der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Im Zentrum von Ystad parken wir wie im Vorjahr beim Theater. Zwar bekommen wir direkt einen Parkplatz, aber mit dem Ticketautomat habe ich mit meiner Kreditkarte ein paar Probleme. Der Automat ist nur in schwedischer Sprache und ich verstehe nicht, was er von mir möchte. Eine nette Schwedin mit ihrer Tochter erklärt mir was ich zu tun habe und dann klappt es auch mit dem Parkticket. Wir laufen in die Innenstadt und landen gleich vor einer Pizzeria & Pub. Laut TripAdvisor sollte sie recht gut sein und so suchen wir erst gar nicht weiter sondern kehren direkt ein. Für Mattes gibt es eine Pizza Salami (die auf seiner Pizza verirrten Paprikastücke werden pflichtbewußt abgekratzt), für Merle eine Pizza mit Schrimps und frischen Champions, dazu für 20 Kronen ‘Mozarella Cheese‘. Ich wähle die Pizza Calzone uns bin als einziger von der Wahl enttäuscht. Der Belag ist auf der einen Seite und der Käse auf der anderen Seite der Calzone gelandet, dazu ist die Soße völlig überwürzt. Aber den Kindern schmeckt es und sie sind glücklich, das ist ja schließlich die Hauptsache.
Drei Häuser vor der Pizzeria gab es tatsächlich eine Eisdiele, endlich! Wir kehren ein und kaufen zwei Becher. Merle wählt Hasselnuss und Schokolade, Mattes ist besonders ‚mutig‘ und wählt nur Schokolade. Nach der Pizza ist das Eis aber für beide etwas viel und sie kämpfen um jeden Löffel. Mattes muss das vorhaben auch früher aufgeben, wie vernünftig!
Zurück beim Auto fahren wir entlang des Kiefernwaldes zurück und wählen die Parkbucht 5. Ich bin erst etwas verwundert, da in allen anderen Parkbuchten mehrere Camper standen, nur diese Parkbucht ist völlig leer. Wir gehen zum Strand und ich kehre noch einmal kurz um und kehre zum Parkplatz zurück. Es steht ein weiteres Auto mit einem Pärchen, das wir kurz zuvor noch in der Pizzeria gesehen haben. Die beiden hatten keinen Platz bekommen und haben sich eine Pizza zum mitnehmen bestellt.
Als ich zum Strand zurück komme spielen Merle und Mattes bereits im Wasser. Zwar haben sie ihre Hosen und Schuhe ausgezogen, aber die Unterhosen und Oberteile sind bereits nass. Ich sitze auf der Dünen und schaue dem treiben der beiden zu. Nach einer weile bemerken sie mich und Mattes kommt wieder schlotternd zu mir. An dem Kerle ist einfach nicht viel dran, was ihn von der Kälte schützen könnte. Merle würde gerne noch weiter im Wasser spielen, doch Mattes will nicht mehr. Die Geschichte wird ebenfalls ins Auto verlagert, Mattes braucht einfach frisch Klamotten. Wir sitzen noch lange im Bus und lesen. Nach dem die Kinder im Bett liegen, schreibe ich noch an die Kieler eine Nachricht. So wie es aussieht werden wir morgen langsam die Rückreise antreten. Höchstens noch eine Nacht in Schweden oder eine Nacht in Kopenhagen ist geplant, dann wären wir am Sonntag in Kiel.