Jazz Festival in Ystad und Heimreise über Puttgarden
Ich wache erst kurz nach 8 Uhr auf, so lange habe im Bus den ganzen Urlaub noch nicht geschlafen. Ein paar Minuten später kommt Mattes zu mir herunter. Am morgen sehe ich auch die Antwort der Kieler. Leider haben sie am Sonntag Mittag eine Einladung bis zum Abend. Da Stephan am Montag auch wieder arbeiten muss, würden sie sich freuen wenn wir bereits am Samstag, also heute kommen würden. Kurz darauf klingelt das Telefon und Stephan ist es.
Er fragt nach wie ihre Aktien stehen, besonders er wäre begeistert wenn wir bereits am Samstag kommen würden, denn am Sonntag muss er nicht arbeiten. Wir müssen erstmal beratschlagen und wollen uns später bei ihnen melden. Gegen 9 Uhr stehen wir auf und es gibt Käse-Schinken-Sandwiches aus der Pfanne. Danach packen wir alles ein und fahren nach Ystad. Unabhängig davon wo wir heute übernachten wollen wir heute noch einen Großeinkauf tätigen. Wir fahren nach Ystad hinein und in den Innenstadtring. Auf dem Parkplatz des nächsten ICA parken wir und kaufen alles ein, was uns ist Schweden lieb ist. Für Miriam kommt noch einiges an Lakritz und die Kinder kaufen sich eine Schnucketüte.
Anschließend laufen wir noch in die Innenstadt. In Ystad ist sein ein paar Tagen das Jazz-Festival. Immer wieder dringt Musik an unser Ohr und ich unterhalte mich länger über das Jazz-Festival mit einer Frau an einem Informationsstand mit Kartenverkauf.
Auf dem Weg in das Zentrum kommen wir an einem Musikladen vorbei der in der Auslage Okulelen in allen möglichen Farben ausgestellt hat. Ich erinnere mich an die Nachricht von Miriam, dass sich Michel ein Boot für die ganze Familie und eine Gitarre wünscht. Gut, dann wird es eine Gitarre denken wir uns und gehen hinein. Kurz darauf kommen wir mit einer Postgelben Gitarre wieder hinaus. Mal gespannt was Miriam und Michel beim auspacken für Augen machen werden.
Auf dem Marktplatz ist heute Markt und die Frau in ihrem Bus mit den leckeren Backwaren ist auch wieder vor Ort. Leider ist sie bereits fast ausverkauft und wir bekommen keine Kanelbullar mehr von ihr. Dafür erstehen wir ein kleines Baguette, zwei Brötchen und Kardamonzöpfe für den Kaffee. Es ist schon nach 12 Uhr und es wird langsam Zeit eine Entscheidung zu treffen. Die Kinder würden Hannes und Jonas gerne treffen und so fällt dann doch die Entscheidung bereits heute Schweden zu verlassen und nach Kiel bzw. Kalifornien zu fahren. Zurück im Auto verlassen wir Ystad Richtung Autobahn nach Malmö. Die 50 km verfliegen wie im Fluge und wir sind keine Stunde später bereits auf der Brück nach Kopenhagen. Ursprünglich war mein Plan auf der Heimreise noch einen Tag in Kopenhagen zwischenstopp zu machen. Das fällt leider aus, aber bei einer Besichtigung von Kopenhagen hätte ich gerne Miriam dabei. Die 160 km zur Fähre überbrücken die Kinder mit Fernsehen. Ich sitze gelangweilt am Steuer und tuckere mit 110 der Fähre entgegen.
Am Fähranleger ist relativ wenig los, allerdings zeigt ein Blick auf die große Videoleinwand nichts gutes. Alle Schiffe sind mit ca. 50 Minuten Verspätung angezeigt. Bei Sonnenschein und Temperaturen von über 20 Grad verlagert sich das meiste geschehen auf den Raum ausserhalb der Autos. Auch Mattes nutzt die Zeit für etwas Bewegung und schaut sich in Ruhe die ganzen Autos an. Ich plane schon mit einem längeren Aufenthalt und bin dann überrascht, als wir doch mit dem nächsten Schiff bereits nach Puttgarden übersetzen können. Die Überfahrt nutze ich im Reisetagebuch zu schreiben und arbeite die Versäumnisse der letzten Tage auf. Die Kinder sitzen bei mir und essen Kanelbullar und schauen mir beim schreiben zu. Dazwischen gehen sie auf Deck und genießen die Aussicht oder stromern durch das Schiff und schauen sich die Verkaufsräume an. Die Überfahrt vergeht wie im Fluge und wir kehren zu unserem Bus zurück. Wir sind die letzten in der Reihe und es braucht entsprechend lange bis wir das Schiffe mit dem Bus verlassen können. Was uns in Puttgarden erwartet habe ich dort noch nicht erlebt und bin ehrlich gesagt auch nicht scharf darauf es zu erleben. Alle Spuren bei der Abfertigung sind mit Autos belegt, hinter den Kassenhäusern staut sich kilometerlang die Autos auf zwei Spuren bis in das Landesinnere. Kurz vor Ende des Staus ist es zu einem Unfall gekommen, zwei Autos stehen Schrottreif und einen halben Meter kürzer als sonst auf der Überholspur. Verletzte sehe ich keine, aber der Urlaub ist für die betroffenen Personen an dieser Stelle zu Ende. Der Mercedes Viano mit Ausbau wird keinen Kilometer mehr fahren.
Erst stockend geht es nach ein paar Kilometer doch recht flott über die Insel. Zurück auf dem Festland, kurz hinter Heiligenhafen biegen wir ab auf die 202 Richtung Kiel und schlängeln uns durch die Hügel der Holsteiner Schweiz. In Kalifornien ist das ‚Hallo‘ groß, Stephan, Anna und die Kinder Jonas und Hannes freuen sich über unser Kommen. Wir verbringen den Rest des Tages auf ihrem Feriendomizil. Die Kinder spielen und die Erwachsenen quatschen. Später wird ein Feuer entfacht.
Ich spiele mit Merle und Mattes noch ein Spiel, bevor es um 21 Uhr dann doch schon die Kojen geht. Merle kann es nicht lassen und liest noch eine gefühlte Ewigkeit, schließlich hat sie bereits drei Bücher im Urlaub gelesen. Auch ich bin bisher an keinem der vergangenen Urlaubstage später in das Bett gefallen.