Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen. Das geht relativ zügig, da wir am Vorabend alles an das Heck des Autos geräumt und sortiert haben und ich nur noch die Heckbox montieren und beladen muss. Zuvor wird noch schnell die Toilette geleert. Das geht leichter wenn die Heckbox nicht montiert ist und ich die Toilette durch die Hecktüre nach draussen befördere. Miriam baut in der Zeit das Zelt ab. Beim bezahlen unterläuft den Betreibern des Campingplatzes ein Fehler, der uns aber erst nach der abreise auffällt. Wir haben nur 500 Kronen, also 50 € für die 5 Nächte. Wir werden die Betreiber von daheim per Mail anschreiben und regeln wie wir den restlichen Betrag überweisen können.
Wir haben uns für den Weg Richtung Westen entschieden und heute steht damit ein längerer Ritt bevor. Der Weg zum Meer ist uns aber zuweit, ausserdem wollen Mattes, Michel und ich noch an einem See angeln gehen. Dafür müssen wir aber dringend noch Material besorgen. Zum einen habe ich versehentlich keine Vorhoffächer eingepackt, zum anderen gab es in den letzten Tagen ordentlich Verlust an Wobbler und Spinner. Von meinem Angel-Freund Ulf habe ich den Hinweis auf die Dollar Stores in Schweden erhalten, eine Kette die zumindest hier in Schweden wohl weit verbreitet ist. Mir sind die Stores bisher weder aufgefallen, noch waren wir bisher in einem. Der nächste von uns liegt in Ljungby, wohin wir etwa eine Stunde Fahrzeit haben. Ljungby liegt am Bolmen der ebenfalls in unserem Womo-Reiseführer in einer Tour berücksichtigt wird. Wir haben es trotz vieler Kilometer in Schweden und vielen Touren des Womo-Reiserführers bisher noch nicht an den Bolmsjö geschafft. Es ist zwar Sonntag, das hält die Scheden aber nicht von einer größeren Einkaufstour ab. Der Dollar Store befindet sich in einem Industriegebiet in bester Gesellschaft, direkt daneben befindet sich ein Biltema, der ebenfalls geöffnet hat. Wir kaufen für fast 50 € unmengen an neuem Angel-Zeugs. Mattes bekommt u.a. eine neue Rolle und Michel ein neuen Schwimmer. Neben an im Biltema erstehen wir noch ein Stechpaddel, damit die Kinder mit meinem Surfbrett im See Stand-up-paddeling betreiben können. Anschließend geht es an den Bolmem.
An einem Badeplatz gibt es Kötbullar, Salat und Brote. Mit großem Apettit wandern die Köstlichkeiten in die hungrigen Mägen. Mattes und Michel flitzen im Anschluss in den See der so wenig hat, das man innerhalb des Badebereichs nicht zum schimmen kommt – es ist einfach zu wenig Wasser im See. Merle kommt deswegen gleich wieder zurück an die Liegewiese. Die Jungs spielen mit dem neu erworbenen Ball Wasser. Nachdem sich die Jungs ausgetobt haben packen wir unsere siebensachen und kehren zurpck zum Auto. Die Fahrt geht weiter Richtung Bolmen. Von Osten kommend gibt es einen Damm über den man auf die Insel Bolmsjö. Auf der Westseite gibt es eine kostenfreie Fähre. Wir überqueren die Insel auf dem direkten Wege und geniessen die Landschaft. Leider haben wir zuwenig Zeit uns länger am Bolmen aufzuhalten, bzw. hatten Schwierigkeiten einen vernünftigen Platz für die Nacht zu finden. Nach den Tagen in Vildmarkscamping ist uns eine gute Sanitäreinrichtung doch sehr wichtig und eine wildes stehen am Bolmen kommt daher nicht in Frage. Auch wenn der Womo-Reiseführer eine Menge dazu parat hat.
Kurz vor der Fähre dann die Überraschung: Mitten auf der Landstraße steht am Seitenrand ein Touran mit Kasseler Kennzeichen und ein Mann und ein Junge stehen daneben. Beim zweiten Blick registriere ich, dass es bei dem Mann um meinen Arbeitskollegen Christian handelt, der zeitlichgleich im Schwedenurlaub verweilt. Ich hatten in zu Beginn mal angeschrieben, wo er sich aufhält, aber das wir uns nun zufällig mitten auf dem Bolmen treffen ist dann doch eine rießen Überraschung. Wir wechseln kurz ein paar Sätze, machen ein Selfie und dann verabschieden wir uns auch schon wieder und fahren die letzten Kilometer bis zu Fähre. An der Anlegestelle ist keine Fähre zu sehen, aber eine Menge Autos. Nach ezwar 30 Minuten Wartezeit ist die Fähre am Stahlseil am Bolmen angekommen, doch die Fähre ist so klein, dass nur max 8 Autos auf die Fähre passen. Es kommt wie es kommen muss, wir sind das erste Auto das nicht mehr auf die Fähre kommt. Wir nutzen die Zeit zur Erkundung der Umgebung. Neben an war früher ein Campingplatz der aber leider nicht mehr betrieben wird, sonst wären wir hier die Nacht geblieben. Die alten Stromsäulen sind noch auf dem Platz sichtbar. Unterhalb ist eine Badestelle, die von einigen Wartenden gerne genutzt werden um die Zeit zu überbrücken. Miriam und die Kinder entscheiden sich für die andere Seite, einem kleinen Hafen. Pünktlich zur Ankunft der Fähre sind wieder alle am Auto und wir fahren als erster auf die Fähre. Die Überfahrt dauert ca 20 Minuten. Auf der anderen Seite haben wir zwei Campingplätze am benachbarten See ausgesucht. Der erste, Vallsnäs Camping bei Unnaryd auf einer Landzunge fast mitten im See wird unser Nachtlager. Wir haben auch keine große Lust mehr durch die Gegend zu eiern.
Der Platz ist voll mit deutschen Urlaubern mit Kindern, so dass Mattes und Michel schnell anschluss finden. Gegen Abend findet noch ein episches Fussballmatch auf dem Platz statt. Die Jungs sind kaum zu bremsen, obwohl sie eigentlich keinen Fussball mitnehmen wollten. Zuvor entdecken die Kinder ein Restaurant am Hafen, wo es Pizza gibt. Gerne würden sie dort essen und wir sind auch nicht abgeneigt. Wir sind allerdings recht spät erst auf den Platz gekommen und bis alles soweit ist und wir zum essen wollen, hat das Restaurant sehr zur Enttäuschung der Kinder, bereits geschlossen. Wir packen die Töpfe aus und machen Tortellini in einer Käsesoße und für die Jungs gibt es eine Tomatensoße. Während die Jungs noch weiter mit den anderen Fussball spielen, relaxen wir anderen am Bus oder am See.