Nach der späten Ankunft an unserem Rastplatz war ich am Morgen erstmal neugierig, wo wir überhaupt gelandet waren. Moritz hatte nachts schon mal einen Gang vor zum See gemacht und er hatte recht: es war traumhaft schön. Der Bolsjö lag nur ein paar Schritte entfernt und wir konnten an einem Tisch auf dem Steg frühstücken und den Blick aufs Wasser genießen. Während des Frühstucks erschienen plötzlich eine kleine Horde durchtrainierter junger Kerle in Laufklamotten am See. Nach einem kurzen Moment verschwanden sie wieder auf dem Weg, den sie gekommen waren. Am Strand gab es auch eine Reifenschaukel, so dass wir einige Zeit dort verweilten und erst gegen Mittag loskamen. Vor unserer Abfahrt bogen zwei Wohnmobile und ein Transporter auf der Lichtung auf und parkten. Aus den Wagen stiegen die Jungs von vorhin, alle in Trainingsbekleidung und es wurden Sportgeräte ausgepackt. Auf dem Transporter stand in großen Lettern „SKI-Team Austria“. Nach einem kurzen Plausch mit dem Betreuer kam heraus, dass es sich um das österreichische B-Team der nordischen Kombination handelt, die auf dem Weg nach Finnland sind.
Nach einer Stillpause und Einkauf in Nyköping fuhren wir mit einem heißen Grillhähnchen an den Strand zur Mittagspause. Das Wasser fiel sehr flach ab und war daher sehr warm, allerdings auch etwas algig, so dass ich und die Kinder (alle drei) nur mal mit den Füßen drin waren. Kurz überlegten wir länger zu bleiben und unser eigentlich angepeiltes Ziel, den Stendörren Nationalpark, fallen zu lassen. Zum Glück haben wir uns doch für diesen Abstecher entschieden. Von einem Parkplatz ging es direkt an die Schären. Über Felsen und Waldboden führten vage erkennbare Wege und kleine Hängebrücken verbanden einzelne Schären. Ein wirkliches Erlebnis! Auch hier säumten endlose Blaubeer-Sträucher den Weg. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausflügen wuchsen an denen richtig viele Früchte, so dass wir bald eine stattliche Zahl gepflückt hatten. Mangels Gefäß wurde Moritz Hosentasche zweckentfremdet, auf der sich auch bald ein blauer Fleck breit machte. Die Blaubeeren wollten wir am nächsten Morgen zu Pfannkuchen verkosten.
Am liebsten wären wir noch geblieben, aber der Abend nahte und Campen war verboten, so dass wir leider weiter mussten. Bald erreichten wir Stockholm, oder besser gesagt den davor gelegenen Campingplatz Bredäng. Jedoch gab es keinen Platz mehr und ein kurzer Anruf bei einem weiteren Campingplatz im Stockholmer Umland ergab, dass auch dieser voll war. Daher steuerten wir kurzentschlossen den im WOMO Reiseführer beschriebenen Stellplatz auf Djurgarden an. Schon kurz vorher am Djurgardsbronnväg lag ein Parkplatz mit vielen Wohnmobilen, deren Fahrer uns zu verstehen gaben, dass die Weiterfahrt zwecklos sei, da der beschriebene Stellplatz inzwischen nicht mehr für Wohnmobile zugänglich sei. Also blieben wir dort und lösten für 80 Kronen ein 24hParkticket. Klohäuschen gab es und eine Menge netter Gesellschaft. Die Kinder verwandelten den Parkplatz in einen Spiel- und Fahrradplatz und bleiben wie immer viel zu lange auf, weil es so schön war. Auch wir Großen standen bei Wein (für mich leider nur Wasser) bis nach Mitternacht auf dem Parkplatz und redeten mit unseren Nachbarn aus Calw, Pforzheim und Karlsruhe.