Ich erwache früh am morgen und alles schläft noch tief und fest. Ich kann allerdings nicht mehr schlafen und entscheide mich für einen Spaziergang in das kleine Fischerdorf, dessen Innenstadt ich noch immer nicht gesehen habe. Schlaftrunken krieche ich aus meiner Koje, ziehe mich an und laufe den Weg hinab. Leider vergesse ich Geld einzustecken und kann daher nicht gleich Brötchen für das Frühstück mit bringen. Als ich zum Bus zurückkehre wachen auch die anderen langsam auf und ich lege mich zu den Kindern und wir kuscheln noch eine Runde ehe Michel und Miriam ebenfalls nach unten kommt und ich ein Geburtstagsständchen erhalte.
Wir steigen aus und auch im Haus erwacht das Leben. Gemeinsam bereiten wir das Frühstück vor. Die Wespen sind auch gleich wieder zu gegen und freuen sich auf den Schmaus den wir ihnen bereiten. Nach dem Frühstück beginnen wir den Bus aufzuräumen und zu packen. Viel Dreck hat sich in den vergangenen Tagen angesammelt und auch die Heckbox wird wieder montiert und dabei gereinigt.
Ulf bereitet dabei sein Boot vor das wir dann gemeinsam in den Hafen schieben. Ulf schnappt sich eine Angel und setzt sich an den Kay. Zuvor instruiert er mich, wo genau er mit dem Echolot in den vergangenen Tagen einen Barsch Schwarm gesehen hat. Ich fahre mit seinem Boot, einer Angel und verschiedene Wobbler aus dem Hafen hinaus auf den See.
Das Boot ist absolut Klasse. Mit dem Fußantrieb ist es rasant schnell und sehr wendig. Auch die Wellen der vorbeifahrenden Boote schluckt es willig.
Um es kurz zu machen: nach etwas über einer Stunde breche ich den Versuch ab und gebe es auf. Auch Ulf hat am Kay nichts gefangen und so kehren wir zurück zum Haus und verräumen wieder das ganze Equipment.
Nach dem alles verräumt ist, der Bus fertig gepackt und eine große Portion Köttbular in den hungrigen Leibern verschwunden ist verabschieden wir uns von Lasse, Yvonne und Ulf und machen uns auf den weiteren Weg. Wir schauen noch kurz auf dem Parkplatz des naheliegenden Lackö Slott vorbei und betrachten es uns aus der Ferne – auf eine Besichtigung hat keiner so recht Lust. So steigen wir wieder in den Bus und fahren Richtung Linköpping, kurz vorher biegen wir ab und halten auf Vänersborg zu. Die Zeit vertreiben wir uns mit Geschichten von Star Wars – The Clane Wars. Vänersborg ist eine hübsche Stadt südlich des Vänern. Ohne Kindern und mit etwas mehr Zeit (wir sind doch sehr spät in Spiken los gekommen) würden wir sicherlich anhalten und eine Runde durch die Stadt drehen. So fahren wir auf dem direkten Wege durch die Stadt und schauen interessiert aus den Fenstern. Aus Väneraborg hinaus fahren wir auf die E45 Richtung Norden. Unser Ziel ist ein Badeplatz neben einer Schlossruine direkt am Vänern, der uns drei Tage zuvor von einem Kassler Renter empfohlen wurde. Also verlassen wir die E45 südlich von Mellerud wieder uns suchen uns die passenden Sträßchen an den Vänern zurück. Wir landen unerwartet auf einem sehr kleinen Campingplatz an einer Mündung in den Vänern, der dazugehörige Bootssteg ist größtenteils mit Segelschiffen unter deutscher Flagge besiedelt. In der Nachbarschaft gibt es ein Tante-Emma Laden wie in alten Zeiten. Besonders Miriam bekommt große Augen und beginnt zu träumen. Die Kinder allerdings freuen sich über ein Eis, zur Feier des Tages gibt es keine Vorgaben durch die Eltern und sie haben freie Auswahl. Am Bootsanleger machen wir eine Pause bis die Kinder ihr Eis gegessen haben und beobachten ein anlege Manöver eines schwedischen Segelbootes am überfüllten Anleger. Unter der kritischen Beobachtung der anderen Kapitäne klappt es, allerdings nicht ohne Diskussion mit dem einen oder anderen Freizeitkapitän.




Nach dem Eis fahren wir weiter auf er Suche nach der Ruine und dem Sandbadeplatz. Wenige Kilometer weiter finden wir wieder ein kleines Hinweisschild und folgen der Schotterstraße. Am Parkplatz angekommen ist es leider schon recht spät und Lust zum Baden hat so recht keiner. Auch wenn der Badeplatz verlockend aussieht waten wir nur noch mit den Beinen durch das Wasser. Zuvor haben wir noch die paar Meter zur Dalaborg Ruine überwunden. Allerdings ist dort nur wenig zu sehen und die felsige Steilküste und der Blick über den Vänern sind deutlich interessanter.

Nach den letzten drei Tagen sind unsere Vorräte deutlich geschrumpft und einen wirklichen Plan zum Abendessen existiert nicht. Auch ist es schon recht spät und die Kinder würden liebend gerne mal wieder Pizza essen. So kehren wir zurück zum Bus und folgen der Schotterstraße weiter nach Mellerud, dort finden wir eine Pizzeria und lassen es uns gut gehen. Im Anschluss gibt es noch ein Eis auf dem Marktplatz von Mellerud. Der Ort ist ansonsten aber kein Besuch Wert. Allerdings soll es hier einen Campingplatz mit beheizten Schwimmbad geben und wir brauchen dringend eine Dusche.
Am Campingplatz Vita Sandar angekommen checken wir sofort ein und fahren auf unseren zugewiesenen Platz. Dort stellen wir den Bus ab und machen gemeinsam einen Entdeckungsspaziergang über den Platz, der für die Kinder am nächst gelegenen Spielplatz bereits vorbei ist. So setzen Miriam und ich den Spaziergang alleine fort und laufen hinab zum schönen Sandstrand und holen die Kinder im Anschluss vom Spielplatz ab. Nach dem die Kinder Müde ins Bett fallen, sitzen Miriam und ich wie gewohnt vor dem Bus und lassen den Tag ausklingen. Allerdings nicht ohne noch ein paar mal mahnend in den Bus zu rufen, bis die Kinder endlich ruhe fanden.
