Viel zu früh wache ich auf und kann nicht mehr schlafen. Die Uhr zeigt bei weitem noch nicht 6 Uhr an. Bis sieben hänge ich unten auf dem Bett rum und wecke dann die Kinder. Die Nacht war abgesehen von ein paar wenigen vorbeifahrenden Autos sehr ruhig. Leider ist aus dem gemütlichen Platz direkt am Meer ein regnerisches Nass geworden. Die halbe Nacht wehte der Wind kräftig und der Regen prasselte gleichmässig auf das Autodach… es bleibt die Erkenntnis: Der Nugget ist also auch in seinem dritten Jahr dicht. Diesen Platz müssen wir uns unbedingt merken. Ein sehr schöner Platz für eine Nacht, wenn man auf der Durchfahrt nach Skandinavien ist.

Nachdem wir alle angezogen sind und as Bett wieder umgebaut ist, machen wir uns auf den Weg nach Heiligenhafen in die Innenstadt. Ich hole in der Innenstadt noch etwas Bargeld und im Anschluss suchen wir einen Bäcker auf. Dort frühstücken wir in aller Ruhe. Merle nimmt ein kleines Frühstück, Mattes ein Franz- und Mohnbrötchen. Dazu beide einen Kakao. Ich begnüge mich mit einer Butterlaugenstange und ein Cafe Cremé. Nach dem Frühstück kaufen wir noch ein paar Dinge und machen uns dann auf den Weg nach Puttgarden. Dort angekommen sind wir dank unseres Brobizz schnell durch die Schranken. Obwohl laut Webseite vor Ort das Ticket 87 € kosten sollte sind wir 91 € ärmer. Vlt sollten wir uns das nächste mal rechtzeitig nach einer alternativen Route mit Fähre von Kiel oder Travemünde kümmern. Schließlich erspart man sich damit auch eine Menge Kilometer vor dem Steuer und die Kinder haben es ebenfalls leichter. Mit der Fähre scheint es Probleme zu geben, eine gefühlte Ewigkeit ist nichts passiert. Die Autoschlange hinter uns wird immer länger.

Erst nach 12 Uhr kommen wir auf die Fähre und setzen über nach Dänemark. Während der Wartezeit ist das Wetter deutlich besser geworden und die Sonne lugt hier und da hervor. Auch auf der dänischen Seite ist das Wetter erst gutmütig, je weiter wir allerdings Richtung Kopenhagen kommen, desto diesiger wird es und es fängt gelegentlich an zu regnen. Nach der Überquerung des Öresunds folgen wir der E20 und biegen dann auf die E22 Richtung Lund. Hier kaufen wir im gleichen Coop wie letztes Jahr unsere ersten Vorräte ein. Auch hier sind wir konsequent und vergessen einige Basics. So starten wir unsere weitere Fahrt z.b. ohne Spülmittel, Spülschwamm und Trockentücher. Aber was solls, wir sind ja nicht auf einer all-Inclusive Tour in einem 5 Sterne Hotel.

Wir folgend er E22 und abgesehen von einer kurzen Pause fahren wir durch bis Karlshamn. Dort biegen wir auf die Reichstraße 29 Richtung Tingsryd. Kurz nach der Autobahn ist die andere Fahrbahn komplett gesperrt. Dort hat sich ein schwerer Unfall ereignet und ich bin froh, dass die Kinder von einem Film abgelenkt sind. Nach einigen Kilometer biegen wir ab und fahren in die Pampa. Das sind unsere liebsten Strecken, weit ab von der Zivilisation durch schwedische Wälder, entlang von Seen und vorbei an Höfe und Stugas die mitten im Nirgendwo stehen. Dank den Offline-Karten dieser Region bei Google Maps finden wir ohne Umwege den Weg zum Vildmarkscamping. Dieser Campingplatz wurde mir schon öfter empfohlen und es wurde Zeit sich selber davon ein Bild zu machen. Von der Fläche ist dieser Campingplatz riesig – entlang eines Sees sind großzügige Parzellen eingerichtet die in unterschiedlichen Camps eingeteilt sind. Jedes Camp hat seine eigene Infrastruktur mit Wasch- und Kochstellen. Allerdings ohne fließend Wasser und Elektrizität. An der Kochstelle muss Wasser in ein großen Tank gepumpt werden, damit Wasser zum Spülen bereit steht. Holz kann man sich selber sägen und hacken, dazu gibt es für jedes Camp eine eigene Holzstelle. Um den Platz sind viele Feuerstellen verteilt. Teilweise versteckt und nur durch kleine Trampelpfade erreichbar. Für die Kinder gibt es einen eigenen Badestrand, mit Holzflosse und Sandstrand. Dieser Platz ist wirklich empfehlenswert und wir müssen hier unbedingt mal wieder mit der ganzen Familie herkommen.

Zum Abend gibt es deutsche Bratwurst mit Baguette und Gemüse. Wir lassen es uns gutgehen und sitzen bei 20 Grad vor dem Bus. Wenn das Wetter so hält, wäre das völlig okay. Allerdings ist es um den Bus herum noch überall nass, vor unserer Ankunft muss es hier noch kräftig geregnet haben.

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